Grundsätze der deutschen Bodensystematik

Die deutsche Gliederung der Böden versucht, die Vielzahl der unterschiedlichen Böden im mitteleuropäischen Klima- und Substratraum mit Hilfe einer hierarchischen Struktur zu ordnen und damit überschaubar zu machen. Diese Gliederung nach definierten Kriterien erlaubt eine schnelle und logische Übersicht über die Vielfalt der Böden und die Beziehungen/Zusammenhänge zwischen Böden. Die Böden werden in sechs Strukturebenen nach pedogenetischen Kriterien systematisch gegliedert. Dabei werden lithogene Merkmale mit einbezogen. Resultat der Bodengenese sind morphologisch erkennbare Merkmalsausprägungen, die sich in spezifischen Horizonten und Horizontkombinationen manifestieren. Im Gegensatz zu einer reinen Klassifikation können aus einer systematischen Gliederung wesentliche Bodenentwicklungen und damit auch Bodeneigenschaften aus der jeweiligen bodensystematischen Position abgeleitet werden.

Auf der obersten Ebene werden 4 Bodenabteilungen nach dem Einfluss des Wassers unterschieden:

Auf der zweiten Ebene werden 21 Bodenklassen nach wesentlichen pedologischen Prozessen unterschieden. Hierzu gehören chemische und physikalische Verwitterung, Humusbildung, Tonmineralbildung und Verbraunung, Podsolierung, Lessivierung, Pseudovergleyuung, Vergleyung und Torfbildung.

Auf der dritten Ebene werden 56 Bodentypen unterschieden. Bodentypen werden durch charakteristische Horizonte und Horizontfolgen definiert, die aus spezifischen Bodenentwicklungen resultieren. Bei wenig entwickelten Böden werden auch geogene Merkmale berücksichtigt.

Auf der vierten Ebene besteht die deutsche Systematik aus über 220 Bodensubtypen. Diese untergliedern die Bodentypen durch eine feinere Abstufung der Bodengenese und Merkmalsausprägung wie Humusgehalt, Eisenanreicherung oder Lockerheit als Abweichungssubtypen. Übergänge zu anderen Bodentypen als Folge sich durchdringender oder überlagernder Bodengenesen sind als Übergangssubtypen definiert.

Auf der fünften Ebene werden Bodensubtypen durch ca. 40 qualitative Merkmalsausprägungen wie Humusform, geogene Merkmale, Färbung und weitere schwach ausgeprägte pedogene Merkmale als Bodenvarietäten weiter untergliedert.

Auf der sechsten Ebene können Subtypen und Varietäten durch quantitative Kriterien weiter in Bodensubvarietäten gegliedert werden Hierzu gehören z.B. der Grad der Podsoligkeit, der Grad der Basensättigung oder der Lessivierung. Die Anzahl der Varietäten und Subvarietäten ist offen, sie beträgt jeweils mehrere tausend Möglichkeiten.

Ein vollständige Übersicht der deutschen Bodensystematik bis zum Niveau des Subtyps ist mit einer einfach zu bedienenden Suchfunktion ausgestattet. Sie erlaubt einen bequemen und schnellen Zugang.

Die Beziehungen zwischen allen Bodensubtypen und den Varietätenmerkmalen können als als PDF-Datei heruntergeladen werden.

26.02.2006